Hilflos
muss ich zuschauen, wie sie noch einmal verladen werden, nachdem wir drei Tage mit ihnen ausgeharrt haben. Für uns ist klar, dass wir auch diese Tiere begleiten werden. Und deshalb müssen wir am Abend des nächsten Tages beobachten, wie die Tiere mit schmerzvoll gekrümmten Rücken, lahm, mit geschwollenen Beinen und taumelnd kaum noch zum Wassertrog kommen. Einige fallen an Ort und Stelle vor Erschöpfung um. Weiter, weiter! Innerhalb 48 Stunden müssen die Ärmsten weitertransportiert werden, ‘wegen der Vorschriften’… IhrHorror-Trip
geht nun tatsächlich weiter in den Irak. Dorthin können wir ihnen wegen des Krieges in Kurdistan nicht folgen – stattdessen verfolgen sie mich nachts im Traum, ohne Sternschnuppe… Immerhin ruft uns einer der Fahrer zwei Tage später an und erzählt uns, sie seien nun an der irakischen Grenze: Bullen aus Tschechien! – Die Sternschnuppe über dem Tiertransport spornt mich an, weiter zu machen für die Tiere. Ob dieses Himmelzeichen auch ein Zeichen derHoffnung
ist, kann ich kaum glauben. Ich weiß nur: Wir werden der Welt immer wieder zeigen, in welche Unterwelt von Profit, Gier und Elend die Tiere aus unseren Ländern gestoßen werden. Wir hören nicht auf. Wir gehen dahin, wo kein anderer ist. Wir sehen dahin, wo andere wegsehen.Cordialmente
Silvia Meriggi
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